Nach der rauschenden Verabschiedung von Rolf Kieser, mittlerweile Bürgermeister a.D., am letzten Samstag im Bürgerzentrum mit zahllosen Gästen ging es am Sonntag im Heimatmuseum weiter, allerdings gemütlich familiär.
Das Partnerschaftskomitee hatte zu einer kleinen „Abschieds- und Danke-Feier“ geladen, ganz „entre nous“, wozu natürlich auch die Delegationen aus den Partnerstädten Charnay-lès-Mâcon, Zbrosławice und Tarnalelesz kamen. Die Freunde aus Castagnole delle Lanze hatten kurzfristig ihren Besuch in Brackenheim wegen des Corona-Virus im Piemont abgesagt. Eine bedauerliche, aber sicher weise Entscheidung.
Bürgermeister und Bürgermeister a.D.: Wiesław Olszewski, Thomas Czaszar, Rolf Kieser, Gérard Voisin, Béla Kovács, Peter Oppel.
Auf Rolf Kieser wartete nach der Ernennung zum Ehrenbürger Brackenheims am Abend zuvor, dem zweiten nach Karl Seither, noch eine weitere Auszeichnung. Peter Jung, stellvertretender Vorsitzender, kürte den „Alt-Bürgermeister“ zum Ehrenmitglied in Anerkennung seiner steten Unterstützung des Partnerschaftskomitees. Außerdem ist der überzeugte Europäer Kieser seit Jahrzehnten mit vielen Bürgern aus den Partnerstädten befreundet.
Die kleine Feier gab auch Marthe Terrenoire und Gérard Voisin, Wiesław Olszewski und Béla Kovács die Gelegenheit, sich für die Freundschaft und für seinen Einsatz für Europa zu bedanken und ihn zu beschenken. Drei Jahre bevor Polen der EU beitrat, ebnete Kieser der schlesischen Gemeinde Zbrosławice den Weg nach Westen, nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach Frankreich und Italien. Dafür wurde ihm als Zweitem nach einem Bewohner der polnischen Gemeinde aus der Hand von Bürgermeister Olszewski eine besondere Ehre zuteil: der Titel „Botschafter von Zbrosławice.“
Bewegend die Erinnerungen des früheren Bürgermeisters Peter Oppel von Bad Lobenstein in Thüringen, mit dem Brackenheim schon vor der Wende freundschaftliche Beziehungen pflegte. Mit Tränen in den Augen erzählte Oppel von dem Moment, als er das erste Mal den Rhein sah, gemeinsam mit Rolf Kieser auf der Fahrt nach Charnay. Eine Delegation aus der französischen Partnerstadt besuchte dann auch das Kurstädtchen.
Den Gästen aus den Partnerstädten gab das zwanglose Treffen auch die Möglichkeit, den neuen Bürgermeister Thomas Czaszar kennenzulernen und ihn natürlich auch gleich zu den nächsten Treffen einzuladen.
Christa Brückners reichhaltige „Schwäbische Hochzeitssuppe“ und die von Mitgliedern mitgebrachten Desserts und der Kaffee waren nach dem offiziellen Teil für so manchen von der langen Nacht „gezeichneten“ Gast willkommene Muntermacher.