Kein Jahr wie jedes andere

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – und Verzichte. Bei der diesjährigen Hauptversammlung des Partnerschaftskomitees Brackenheim mussten die 37 Teilnehmer, die sich über das Bürgerzentrum verteilten, sowohl auf ein geselliges Beisammensein mit der Möglichkeit, ein Abendessen oder ein Gläschen Wein zu sich zu nehmen, verzichten als auch auf die übliche Bilderschau von den Veranstaltungen der vergangenen 18 Monate.

Seit März heißt es: Rien ne va plus! Keine Partnerschaftstreffen, kein Schüleraustausch. Profitiert hat nur der Kontostand des Komitees, wie Kassier Wolfgang Brunstein scherzhaft bemerkte. Er "sieht schwarz."

Aber nicht nur Corona hat die Partnerschaftsfamilie in diesem Jahr getroffen. Am Ende seiner Begrüßung bat der stellvertretende Vorsitzende Peter Jung, in einer Schweigeminute der Verstorbenen zu gedenken: des langjährigen Mitglieds Gudrun Winkler sowie des ersten Vorsitzenden Dieter Buyer.

Die zweite stellvertretende Vorsitzende Ilonas Steinecke gab einen Überblick über die vielfältigen Begegnungen bis zu Beginn der Pandemie mit Freunden aus den Partnerstädten Charnay-lès-Mâcon, Castagnole delle Lanze, Zbrosławice und Tarnalelesz, darunter als absolutes Highlight die Feier zum 40. Jahrestag der Partnerschaft in Charnay sowie die Verabschiedung von Rolf Kieser, Bürgermeister a.D. und Ehrenmitglied des Komitees.

Von einer Einladung nach Stuttgart zu einer Fortbildung in Sachen Partnerstädte ist Ilona Steinecke ein Satz besonders gut im Gedächtnis geblieben: „Es ist wichtig, dass Ihr Bürgermeister ein Europäer ist.“ Damit hat Brackenheim seit Jahrzehnten Glück. Und auch Bürgermeister Thomas Csaszar, der an diesem Abend die Entlastungen von Schriftführerin Christel Mannsperger, Wolfgang Brunstein sowie der beiden Vorsitzenden vornehmen durfte, hat dem Komitee bereits seine Unterstützung zugesagt.

Alle Mitglieder mit einem runden Geburtstag seit der letzten Hauptversammlung erhielten ein Weinpräsent. Mit einem Blumenstrauß bzw. einem edlen Tropfen wurden die Mitglieder aus der Vorstandschaft, die sich nicht mehr zur Wahl stellten, verabschiedet: Tünde Kobia, zuständig für Tarnalelesz, Christel Mannsperger - sie war nicht nur 12 Jahre Schriftführerin, sie sorgte dank ihrer Kontakte auch stets dafür, dass alle Gäste in Brackenheimer Familien untergebracht werden konnten - und Peter Jung, Kontaktmann für Castagnole.

Schriftführerin ist nun Christiane Mayer; Klaus Halbow ist neues Mitglied im Beirat. Martin Gerhäusser teilt sich mit Ilona Steinecke das Amt des zweiten Vorsitzenden und wird im Beirat von Georg Weber ersetzt. Das neue Bindeglied zur Stadtverwaltung ist Jonathan Wein, neuer Klimaschutzmanager, stellvertretender Teamleiter Stabsstelle – und neues Mitglied im Partnerschaftskomitee.

Der Platz des ersten Vorsitzenden ist aufgrund mangelnder Kandidaten nach wie vor vakant. Peter Jung appellierte an alle Mitglieder, Aufgaben zu übernehmen. Die intensive Pflege der gelebten Partnerschaften sei heute wichtiger denn je.

Was 2021 stattfinden kann, steht noch in den Sternen. Sollten sich die Verhältnisse normalisieren, so können am ersten Juli-Wochenende in Brackenheim gleich drei Jubiläen gefeiert werden: 25 Jahre Partnerschaft mit Castagnole delle Lanze, 20 Jahre mit Zbrosławice und die dieses Jahr ausgefallene zehnjährige Partnerschaft mit Tarnalelesz.

Neugewählter Vorstand und Beirat v.l.n.r.

Christine Mayer, Wolfgang Brunstein, Martin Gerhäusser, Ilona Steinecke, Helga El-Kothany, Georg Weber, Klaus Halbow

Es fehlen Elisabeth Kemmler-Daniel und Hans Fakesch,

- rechts im Bild Bürgermeister Thomas Csaszar