Für die etwas mehr als 50 Gäste aus den Brackenheimer Partnerstädten Charnay-lès-Mâcon, Castagnole delle Lanze, Zbroslawice und Tarnalelesz, die teils per Bus, PKW und Flugzeug zum diesjährigen Partnerschaftswochenende anreisten, war es nicht nur das bisher heißeste Treffen, es war auch abwechslungsreich und kulinarisch genussvoll.
Bereits am Freitag nahmen einige Gäste aus Frankreich, Italien und Ungarn am Kolloquium zu Umwelt- und Klimaschutz teil, denn Erderwärmung, Müllprobleme, Wasserknappheit und weitere Probleme machen an den Landesgrenzen nicht halt.
Ein genussreicher Abend erwartete alle Gäste und ihre Gastgeber im schönen Ambiente des Weinkellers Brackenheim unter einem wolkenlosen Himmel. Mit Antipasti, Coq au vin und Panna cotta machte das reichhaltige Menü von Beate Lohrer einen kleinen Exkurs in die Küche unserer Freunde, und WG-Geschäftsführer Thilo Heuft hatte nicht nur die passenden Weine dazu ausgesucht, er versprach auch ein "Natur und Wein-Wochenende" ohne angekündigten Regen – ein seltenes Ereignis in der Geschichte des beliebten Festes. Dezent musikalisch umrahmt wurde der stimmungsvolle Abend von Klaus Friedmann am Keyboard.
Während sich die Konferenzteilnehmer am Samstagmorgen bei einem Rundgang durch Brackenheim informieren ließen, was sich in puncto „Nachhaltigkeit“ bereits getan hat, genoss der Großteil der Gäste einen zweistündigen „Wellness-Vormittag“ bei angenehmen 18°C, inhalierte salzgeschwängerte Luft und schöpfte Kraft für das restliche Wochenende – im Salzbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf! Ein absolutes Highlight, das die Gäste beeindruckte – und das ein geradezu ideales Ziel war bei dem Backofenwetter!
Pünktlich um 14 Uhr fanden sich alle am Mönchsbergsee ein, um die offizielle Eröffnung des Weinfestes durch Bürgermeister Rolf Kieser und Weinkönigin Andrea Ritz mitzuerleben, denn solche Hoheiten von Bacchus‘ Gnaden kennt man zum Beispiel in Frankreich nur im Elsass.
Ein weiterer -kräfteschonender- Höhepunkt: die teils abenteuerliche Fahrt mit dem Lemberger-Express durch die Weinberge, vorbei an Weinprobierständen, hinauf zur Burg Neipperg, wo sich einige Teilnehmer beim Kunsthandwerkermarkt gleich mit Geschenken eindeckten.
Nach Sonnenuntergang verbrachte ein Teil der Gäste samt Gastgebern einen gemütlichen Abend in den Weinbergen, und auch am Sonntag trafen sich viele noch einmal zu einem gemeinsamen Mittagessen auf der Burg Neipperg. Und da ein Abschied ja nie leicht ist, wurde die Abfahrt der Freunde aus Castagnole ein kleines bisschen nach hinten verschoben. Schließlich hatte Pierangelo Mo, Präsident des italienischen Komitees, mit dem Brackenheimer Vorsitzenden Dieter Buyer noch wichtige Themen zu erörtern: Wie gewinnt man mehr junge Mitglieder für die Partnerschaft, die gerade in Zeiten eines wackeligen Europas wieder an Bedeutung gewonnen hat, und welche Themen werden in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen?
Die Diskussionen werden weitergehen – z.B. beim nächsten Treffen im Juli in Tarnalelesz oder im September in Zbrosƚawice, denn nicht nur Marthe Terrenoire, die Präsidentin des Partnerschaftskomitees von Charnay, hat zumindest eines mit Monsieur Macron gemeinsam: Sie ist wie alle „en marche“ – für eine europäische, freundschaftliche Verbundenheit und Partnerschaft.