Zbrosƚawice feiert sein „Dramatalia“
"Sieh, von eines Berges Rücken springst du fröhlich in das Tal….“ So beschreibt Moritz Graf Strachwitz in einem Gedicht das Flüsschen Drama, das in der Nähe von Zbrosƚawice, Brackenheims polnischer Partnerstadt in Oberschlesien, entspringt und dem Volksfest „Dramatalia“, das am ersten Septemberwochenende mit einem bunten Programm ebenso fröhlich und ausgiebig gefeiert wurde, den Namen gab.
Rund 25 Teilnehmer aus Brackenheim trafen sich mit ihren Freunden aus Castagnole delle Lanze, Charnay-lès-Mâcon und Tarnalelesz zum Festwochenende in Zbrosƚawice und ließen sich nicht nur von den vielfältigen Aktivitäten ihrer Gastgeber überraschen.
Eine Gruppe Jugendlicher des Brackenheimer Musikvereins unter der Leitung von Annette Haas und Christian Kurz bereicherte gleich zweimal das musikalische Angebot: mit einem Ständchen vor der barocken Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ nach einem stimmungsvollen Erntedankgottesdienst sowie als Teil des sonntäglichen Bühnenprogramms, bei dem sich die jungen Musiker im vollen Festzelt quer durch ihr Repertoire spielten. Gemeinsam mit der ungarischen Musikgruppe gratulierten sie zum Schluss der singenden und tanzenden Trachtengruppe „Miedarzanie“, die ihr 20-jähriges Bestehen feierte und bereits 15 Mal zu Gast in Brackenheim war – zuletzt zur Einweihung des „Rondo Polski“.
Den ersten Abend verbrachten die Mitglieder der Partnerschaftskomitees mit ihren polnischen Gastgebern bei einem gemeinsamen Abendessen. Bei herrlichem Sommerwetter genossen Gäste und Gastgeber am Samstag eine Bootsfahrt auf dem Gleiwitzer Kanal von Gleiwitz nach Ujazd. Nachmittags begann das abwechslungsreiche Programm auf dem Festgelände, zu dem die Gemeinde sogar die international gefeierte Rock-Pop-Band „Piersi“ gewinnen konnte, und auch wenn man kein Wort Polnisch verstand, so brachte der mitreißende Rhythmus der urigen Stars alle auf die Beine. Wer es ruhiger mochte, konnte im angrenzenden Gebäude prächtige Erntekronen bewundern, die von Frauengruppen aus allen Zbrosƚawicer Gemeinden zum Erntedankfest mit viel Geschick und Phantasie angefertigt wurden.
Der Sonntag begann mit einem Picknick im Freizeitpark von Wilkowice, nachdem vorher schon die offiziellen Vertreter der Partnerstädte getagt hatten, um u.a. zukünftige Begegnungen und Aktivitäten zu planen.
Auch wenn nicht alle Gastgeber schlesische Vorfahren haben und des Deutschen noch mächtig sind – die Verständigung funktionierte auf jeder Ebene. Und in Zeiten einer fragilen europäischen Gemeinschaft kommt den Städtepartnerschaften eine Bedeutung zu, die in den letzten Jahren vielleicht nicht mehr so offensichtlich war.
Für Dieter Buyer, den Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, Bürgermeister Rolf Kieser sowie alle Mitreisenden war es wieder einmal ein Wochenende mit Freunden bei Freunden – und man kann sich schon jetzt auf ein Wiedersehen freuen: zur Wanderung am letzten Septemberwochenende in Charnay-lès-Mâcon.