Partnerschaftsjubiläen 2016
Partnerschaftsjubiläen und Einweihung des östlichen Kreisverkehrs in Brackenheim
Brexit und allen Europagegnern zum Trotz: Das vergangene Wochenende stand in Brackenheim ganz im Zeichen eines vereinten Europa, denn man feierte gleich zwei Jubiläen der Verbundenheit: 20 Jahre Städtepartnerschaft mit Castagnole delle Lanze/Italien und 15 Jahre mit Zbrosƚawice/Polen. Und über 100 Gäste aus den vier Partnerstädten, darunter der 90-jährige ehemalige Bürgermeister von Charnay und Mitbegründer der ersten Partnerschaft Pierre Lachamp, reisten an, die von über 80 Familien beherbergt wurden.
„Jung und Alt gemeinsam für die Zukunft Europas“ – unter diesem Motto erwartete die Gäste ein vielseitiges Programm: u.a. der Besuch der Landesgartenschau Öhringen mit einem Sektempfang im Blauen Salon des Schlosses durch OB Thilo Michler, ein Festabend im Bürgerzentrum, bei dem BM Rolf Kieser an die Entstehung der Partnerschaften erinnerte und Felice Bonardi, der 20 Jahre lang dem italienischen Komitee mit großem Engagement vorstand, mit Verdiensturkunde und –medaille der Stadt Brackenheim auszeichnete. Dieter Buyer, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees, und die Europaabgeordnete Evelyne Gebhard ließen keinen Zweifel daran, dass unsere Zukunft nur in einem „Haus der Freiheit und des Friedens“, fernab von Kleinstaaterei, Populismus und Ausgrenzung, lebenswert sein kann. Und dass man in Brackenheim alle Fremden herzlich aufnimmt, bewies das Grüppchen junger Syrer, das bei den Veranstaltungen u.a. dafür sorgte, dass die Bewirtung reibungslos funktionierte. Und genauso reibungslos, trotz unterschiedlicher Sympathien für die eine oder die andere Fußballmannschaft, verlief auch der spannende „Elfmeter-Krimi“, den viele Gäste gemeinsam im Foyer des Bürgerzentrums auf einer Leinwand verfolgen konnten!
Für die sonntäglichen Spaziergänger und Autofahrer zeigte sich die europäische Verbundenheit bei der Einweihung und „Taufe“ des östlichen Kreisverkehrs an der Volksbank. Dank des Vorbilds der ampelfreien Partnerstadt Charnay-lès-Mâcon – Rolf Kieser: „Was in Frankreich geht, muss auch in Brackenheim gehen.“ – fließt auch der Verkehr in Brackenheim seit der Fertigstellung der drei Kreisel im letzten Dezember deutlich zügiger. Die Partnerstädte in Frankreich, Italien und Polen kamen der Bitte der Stadt gern nach, ein Monument nach eigener Vorstellung für die Kreismitte zu schaffen.
Als Erster übergab BM Wieslaw Olszewski das Werk Wojcieck Kreleks an die Stadt: 28 Stelen für den „Rondo Polski“, fünf davon mit den Flaggen der Partnerländer, die mit Stahlketten verbunden sind als Symbol für eine hoffentlich dauerhafte freundschaftliche Verbindung zwischen den Städten. Bewusst beließ man es trotz Brexit bei der Zahl 28, denn wer kennt schon die Zukunft Großbritanniens….
Im September werden die Skulpturen aus Frankreich und Italien für die beiden weiteren Kreisel folgen: ein aufgeschlagenes Buch des Schriftstellers und Politikers Alphonse de Lamartine aus Mâcon sowie eine Weltkugel mit der Landkarte Italiens und den Symbolen von Castagnole delle Lanze. Ein passender Kreisel für Tarnalelesz/Ungarn wird sicher noch folgen.
Zur Abrundung der Einweihung tanzte die Gruppe „Miedarzanie“ aus Zbrosƚawice in ihren farbenprächtigen Trachten rund um den Kreisel – und selbst die Autofahrer, die auf das Ende der Vorführung warten mussten – bewusst hatte man auf eine Straßensperrung verzichtet – genossen offensichtlich das fröhlich-bunte Spektakel.
Es lebe Europa – und das noch lange!